Montag, 1. Dezember 2014

Forschungsprojekt im Libanon: Islamistische Terroristen hatten furchtbare Kindheiten

Die beiden Schwestern Nancy und Maya Yamout haben im Roumieh-Gefängnis von Beirut 20 verurteilte Terroristen (darunter auch Mitglieder der IS, Nusra-Front und der syrischen Qaida) innerhalb von zwei Jahren interviewt, um herauszubekommen, warum sie sich radikalisierten.

Auffällige Gemeinsamkeiten der Terroristen waren:

- Keiner kannte sich mit Religion aus. Sie hatten oberflächliche Kenntnisse über den Islam.

- „Große Ähnlichkeit gab es bei den Kindheitsgeschichten. Keiner der 20 Terroristen kam aus einem normalen Elternhaus. Ihre Väter prügelten, demütigten und instrumentalisierten sie. Der Vater eines Terroristen drückte Zigaretten auf seinem Sohn aus. Die kreisrunden Narben auf dem Arm des Häftlings zeugen immer noch davon. Ein anderer Vater war Kämpfer im libanesischen Bürgerkrieg. Für seine Kinder war er nicht da. Die mussten schon als Achtjährige mithelfen - Waffen reinigen und Leichenteile einsammeln. (…) In Terrorgruppen fanden die verstörten Jugendlichen und jungen Männer ein neues Zuhause.“ (Spiegel-Online, 01.12.2014, "Interviewreihe mit Dschihadisten: Besuch im Terroristenknast" (von Raniah Salloum) )



(Die Ergebnisse von diesem Projekt gleichen denen der BKA-Studie "Die Sicht der Anderen".)

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