Freitag, 19. August 2011

Stammesgesellschaften: Die Hälfte aller Männer erschlagen

Derzeit häufen sich Artikel, die die „Lust am Böse“ als quasi naturbedingt voraussetzen. So auch der aktuelle Artikel "Du darfst nicht immer töten" in der ZEIT.
Ich bin überzeugt, dass der Mensch darauf ausgelegt ist, Gewalt auszuüben.“, sagt der Neuropsychologe Thomas Elbert im Interview. Wobei er im Interview auch ganz andere Sachen sagt und mehrmals den Einfluss der Kindheit erwähnt. Naja…

Eine Passage möchte ich besonders kommentieren: „Menschen können Menschen töten, und in primitiven Kulturen tun sie das auch. Die Untersuchungen steinzeitlicher Kulturen zeigen, dass die Hälfte aller Männer erschlagen worden ist. Und von unserer genetischen Zusammensetzung sind wir nicht großartig anders als der Steinzeitmensch. Die Bereitschaft zu töten, war damals keine psychopathologische Variante, die selten auftritt. Es war die Regel.“
Wer sich mit der Psychohistorie auskennt, kennt die eigentlichen Antworten auf diese Feststellung. In der Tat mordeten die Menschen früher mehr bzw. wird in Stammesgesellschaften mehr Gewalt ausgeübt. Auf Wikipedia kann man sich dazu eine interessante Grafik anschauen. In Stammesgesellschaften war der Anteil der Kriegstoten um ein Vielfaches höher, als im Europa oder den USA des 20. Jahrhunderts. Die Antwort liegt allerdings nicht in der „Natur des Bösen“, sondern in den Kindheiten zu früheren Zeiten bzw. den Kindheiten in Stammesgesellschaften: Historische Kindererziehungspraktiken und Persönlichkeiten

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