Dienstag, 5. Oktober 2010

Terrorwarnungen. Vor wem müssen wir Angst haben?

Die USA warnen derzeit vor Reisen nach Europa. Es gäbe Hinweise auf geplante Terroranschläge.

Mein erster Gedanke dazu: Merkwürdig, dass diese Nachricht gerade jetzt kommt. Der Afghanistan Krieg zeigt sich immer mehr als eine Sackgasse in Richtung Eskalation und mehr Toter auf beiden Seiten. Die politische Führung steht unter Druck. Macht es da nicht „strategisch“ Sinn, mal wieder lautstark über das Schüren von Angst daran zu erinnern, dass unsere Freiheit in diesem fernen Land verteidigt würde und es um den Schutz vor Terroranschlägen ginge? Und dann wird gleich die Nachricht hinterhergeschossen, man habe in Nord-Waziristan per Mausklick äh Drohnenangriff mehrere deutsche Islamisten getötet und dadurch Anschlagsplanungen vereitelt.

Fest steht, dass es eine ständige, unkonkrete Gefahr von Anschlägen in Deutschland gibt. Genauso wie dies weiterhin natürlich auch für die USA und andere an derzeitigen Kriegen beteiligten westlichen Staaten gilt. Fest steht auch, dass diese aktuellen, durch westliche Länder verantworteten Kriege die Gefahr von Terroranschlägen wesentlich erhöht haben dürften. Fest steht ferner, dass der Westen bisher wirklich sehr viel Glück hatte! Insbesondere die USA haben sich ja als immenses Feindbild für alle möglichen Fanatiker aufgebaut. Trotzdem gab es seit 2001 keine islamistischen Anschläge (bis auf den Versuch am Times Square) mehr in den USA. Eigentlich fast ein Wunder. Müssen wir jetzt Angst haben? Und wenn vor wem?

Wenn man sich vor Augen führt, dass durch die Anschlagsserie vom 11. September ca. 3000 Menschen auf amerikanischem Boden starben, durch die kriegerische Reaktion der USA allerdings mehrere hunderttausend Menschen außerhalb der USA ihr Leben verloren, dann habe ich erlichgesagt mehr Angst vor eben dieser möglichen Reaktion auf zukünftige Terroranschläge.

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