Freitag, 9. April 2010

Innerer Tod und das Töten. Oder: Wie US-Soldaten Zivilisten umbringen

Ein Dutzend Zivilisten starben am 12. Juli 2007 im Feuer zweier Apache-Helikopter der Amerikaner, unter den Opfern waren zwei Reporter von Reuters, auch zwei Kinder wurden bei dem Angriff verletzt. Die Reporter hatten Kameras bei sich, die von den Amerikanern für Raketenwerfer gehalten wurden. Die US-Armee vertuschte den Vorfall. Schockierende Bilder - die diesen Montag veröffentlich wurden - werden in einem Video unter http://www.collateralmurder.com/ gezeigt.

Die Soldaten eröffnen das Feuer (einer von Ihnen trägt den Codenamen "Crazyhorse"). Die meisten der Gruppe sind sofort tot. „Alles klar, hahaha, ich hab ihn erwischt“, sagte der Schütze, nachdem er einen Flüchtigen erschossen hatte. „Da unten kriecht noch einer, wir schießen nochmal“
"oh ja, Schau diese toten Bastarde", ist einer der US-Soldaten zu hören. "Hübsch", antwortet ein anderer. "Gut geschossen." „Danke“ kommt als Antwort.

Ein Mann kriecht verletzt am Boden und wird von den Soldaten per Zielfernrohr beobachtet. „Alles was du tun musst, ist eine Waffe aufzuheben“, hofft einer der Männer, der unbedingt weiterschießen möchte. Den Bildern nach ist klar zu sehen, dass der Verletzte keine Gefahr mehr sein könnte. Dann kommt ein Wagen mit Leuten. Diese wollen dem Verletzten helfen und ihn in den Wagen schaffen. Ein Soldat bittet mehrmals darum, schießen zu dürfen. Auch diese Leute wirken deutlich nicht als eine Gefahr. Schließlich eröffnen die Soldaten erneut das Feuer.
Sie umfliegen den Platz und zählen die Toten. Sie schauen per Nahaufnahme auf den zerstörten Wagen, „Schau dir das an. Durchs Fenster.“ „Ha Ha“, lacht einer und zählt 4 bis 5 Tote in dem Wagen.

Bodentruppen erreichen wenig später den Platz und finden die toten Zivilisten und 2 verletze Kinder. "Ist ja ihre eigene Schuld, wenn sie ihre Kinder mit in die Schlacht nehmen.", „Stimmt“ antwortet der andere Soldat...


Die Gefühllosigkeit von Soldaten im Krieg wird hier erschreckend anschaulich. Auch die Lust und Freude am Töten wird deutlich. Diese Gefühllosigkeit und der „Killerinstinkt“ wird gerade auch in der US-Grundausbildung von Soldaten gezielt erzeugt. Diese Ausbildung baut nach meinen Darstellungen auf eine Kindheit auf, die bereits von Gewalt geprägt war und in der der spaltende Umgang mit sich und der Welt grundlegend erlernt wurde. Dadurch suchen diese Menschen nach Feinden, die sie für eigens erlebte traumatische Gewalt bestrafen können. Im Krieg können sie dies tun, ohne Gefahr zu laufen, dafür belangt zu werden.
Diese Menschen sind jeden Tag mit ihren hoch modernen und effizienten Waffen in Afghanistan und im Irak im "Namen der Freiheit der westlichen Welt" unterwegs. Das obige Video wurde wahrscheinlich nur veröffentlich und erhält so viel Aufmerksamkeit , weil auch zwei Reporter starben. Was alles passiert dort jeden Tag, ohne dass die Weltöffentlichkeit davon erfährt?


Weitere Kommentare zu dem Fall unter:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,687427,00.html
http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-04/us-armee-luegen?page=2

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